Sabine Krieg. Unser neustes Beiratsmitglied stellt sich im Interview vor.

Tags: VMM Beirat| Retail Design| Hochschule Düsseldorf

Sabine Krieg arbeitet seit März 2021 als Vertretungsprofessorin an der Hochschule Düsseldorf, wo Sie mit den Studenten*innen neue Ideen für die Zukunft entwickelt.

Sabine Krieg arbeitet seit März 2021 als Vertretungsprofessorin an der Hochschule Düsseldorf, wo Sie mit den Studenten*innen neue Ideen für die Zukunft entwickelt.

Während ihrer Zeit in der Industrie, arbeitete Sabine Krieg für verschiedene Fashion-Marken wie Louis Vuitton, Boss, adidas und Falke, durch die sie auch internationale Berufserfahrung sammeln konnte. Ihre interdisziplinäre Auseinandersetzung mit Design, Visual Merchandising und Kommunikation prägt sie bis heute. 

Durch diese Erfahrungen entstand ein fundiertes Wissen über Marken/Markenführung sowie die Transformation von Flächen durch den Einfluss von Digitalisierung und die Veränderung des öffentlichen Raumes, Konsum- und Sozialverhaltens.

Seit März 2021 arbeitet sie als Vertretungsprofessorin an der Hochschule Düsseldorf, wo sie mit Studierenden und starken Partnern aus der Branche gemeinsam neue Ideen für die Zukunft entwickelt. Beispielsweise entsteht eine holistische Ausstellung Anfang 2022 im Foyer der Hochschule, an der sie innerhalb eines Blockseminars mit Studierenden aus verschiedenen Semestern und Fachbereichen, gearbeitet hat.

Aus welchen Gründen haben Sie das Mandat angenommen?

Als Vertretungsprofessorin an der Hochschule Düsseldorf, begegne ich vielen talentierten Studierenden, die sich umfassend mit unterschiedlichen Aspekten von Design, Retail und Marketing auseinandersetzen. Da der Verband von essentieller Bedeutung für Nachwuchstalente ist, schlage ich durch meine Arbeit an der Hochschule, aber auch durch meine internationalen, branchenübergreifenden Kontakte eine Brücke zwischen Bildungseinrichtung, Branche und dem Verband.

Was möchten Sie als VMM-Beirat bewegen und im Verband verändern?

Die fundamentale Transformation des Einzelhandels durch die digitale Revolution bietet die Chance auf neue gestalterische Herausforderungen. Durch die Digitalisierung des Einzelhandels muss sich die Branche grundlegend Verändern und sich den Bedürfnissen der Gesellschaft anpassen. Als Beirat des Vorstandes möchte ich diese Herausforderung gemeinsam angehen, um so neue Lösungsmöglichkeiten und zukunftsweisende Gestaltungsformen für den Handel zu finden.

Wer sollte Ihrer Meinung nach Mitglied im VMM werden und warum?

Als potentielle Mitglieder des VMM sehe ich jeden, der Gestaltungsbedarf innerhalb der Branche sieht und die Attraktivität und Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes verbessern möchte. Wichtig ist, die richtige Synthese zwischen digitalem und stationärem Branchenwissen, einer gesellschaftsfreundlichen gestalterischen Haltung und dem Interesse, aktiv diese Branche zu transformieren, zu ermöglichen.

Welchen Stellenwert bzw. welche Bedeutung wird der physische Markenraum und Wareninszenierung, in der Wahrnehmung der Marken als auch deren Kunden in Zukunft haben.

Die digitale Transformation unseres Alltags bedeutet nicht nur eine Revolution für den Einzelhandel, sondern auch gesellschaftliche Veränderungen. In einer globalisierten und digitalisierten Welt, wächst insbesondere das Bedürfnis nach physischer Nähe, Austausch mit Menschen und Emotionalität. Es muss eine sinnliche und ‚echte’ Erfahrung greifen. Um diese Bedürfnisse zu stillen, sollte im Retail mit hybriden und zukunftsweisenden Konzepten gearbeitet werden. Wie keine andere Branche ist der Einzelhandel tief in der Alltagswirklichkeit aller Menschen verwurzelt und beeinflusst das Leben insgesamt. Um trotz aller aktuellen Entwicklungen – und eben wegen dieser großen Bedeutung – den stationären Markenraum weiterhin relevant und attraktiv zu gestalten, ist es von enormer Wichtigkeit, diese Veränderungen bei zukünftigen gestalterischen Lösungsansätzen zu berücksichtigen und einzubinden.

Welche neuen Herausforderungen werden Ihrer Meinung nach durch den Wandel des Konsumverhaltens in den nächsten Jahren für die Branche und unsere Mitglieder entstehen?

Eine Herausforderung wird es sein, nicht nur Entwicklungen in Gesellschaft und Ökonomie zu beobachten und in zukünftige Gestaltungen zu verknüpfen, sondern experimentell und zukunftsorientiert zu Denken. Was die Lösung auf ein heutiges Problem ist, muss nicht zwangsläufig auch die richtige Antwort in fünf oder zehn Jahren sein. Vorausschauendes Denken ist für eine zukunftsorientierte Positionierung notwenig und ermöglicht dem stationärem Handel an Relevanz zu gewinnen. Es muss eine dynamische, multidimensionale und ganzheitliche Erfahrung geboten werden, die perfekt im Raum inszeniert wird.